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Johannes Bormuth erhĂ€lt das âGoldene Kronenkreuzâ
Eigentlich wollte er Mediziner werden â doch nun wurde der Leiter der Abteilung Finanzen und Steuern im Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverband e.V. fĂŒr sein 25-jĂ€hriges DienstjubilĂ€um geehrt
Marburg.Grund zum Feiern in der Marburger StresemannstraĂe: Johannes Bormuth, Leiter Finanzen und Steuern des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverband (DGD) e.V., hat das âGoldene Kronenkreuzâ fĂŒr ein Vierteljahrhundert im Dienst der Diakonie erhalten. Dr. Angela Rascher, Pfarrerin und Theologische Referentin der Diakonie Hessen, verlieh dem 57-JĂ€hrigen die höchste Auszeichnung des Diakonischen Werks der evangelischen Kirche wĂ€hrend einer kleinen Feierstunde mit Andacht. In ihrer Rede zu Johannes Bormuth sagte sie, dass all seine Aufgaben âimmer wieder Anlass geben, mit groĂer Aufmerksamkeit und Sorgsamkeit agieren zu mĂŒssen. Aber ich hoffe, dass Sie dabei im Gebet begleitet werden â im eigenen, aber auch in der FĂŒrbitte andererâ. Die Verleihung des Kronenkreuzes sei nicht nur Dank fĂŒr die bisherigen Leistungen. âEs soll Sie auch tragen, begleiten und stĂŒtzen in all den weiteren, verantwortungsvollen Aufgabenâ â und den Jubilar daran erinnern, dass Jesus Christus derjenige sei, âder uns alle in unserem Dienst stĂŒtzt und stĂ€rktâ.
Frieder Trommer, Vorstandsvorsitzender des DGD, fasste in seinem Dank zunĂ€chst die blanken Zahlen zusammen: âĂber 25 Jahre, ĂŒber 6000 BĂŒrotage, ĂŒber 300 JahresabschlĂŒsse, tausende Telefonate, Mails, Buchungen, BankengesprĂ€che und Verhandlungen, MietvertrĂ€ge und MietergesprĂ€che liegen hinter dir und hoffentlich auch noch vor dirâ, sagte er. Trommer attestierte seinem WeggefĂ€hrten, dass er âeinen Kopf fĂŒr Zahlen und Argumenteâ habe ÂŹâ âund ein Herz fĂŒr Gott und seine Menschenâ. FĂŒr ihn sei Johannes Bormuth âeine feste SĂ€ule, ein wichtiges GegenĂŒber â und das immer in einem wohlwollenden Miteinander. Gott sei mit dir â jeden Tagâ, sagte er.
Johannes Bormuth nahm Ehrung und Dankesworte im Kreis von Familie, Freunden und Kollegium sichtlich gerĂŒhrt und etwas verlegen entgegen. âIch bin kein Mensch, der die Aufmerksamkeit sucht und gerne im Mittelpunkt stehtâ, sagt er.
Doch wie kam er eigentlich zum DGD? âDen DGD kenne ich von Kindheit an. Das ging schon mit dem Kindergottesdienst von Schwester Klara Schaub in Wehrda am Hebronberg losâ, erinnert er sich. Dort besuchte die Familie den Gottesdienst, dort wurde Johannes Bormuth konfirmiert, âund ich erinnere mich auch noch gut an die Pfingstjugendkonferenzen. Der DGD und das Diakonissen-Mutterhaus Hebron haben mich in der Kindheit und Jugend sehr geprĂ€gt.â Zudem arbeitete sein Vater Karl-Heinz Bormuth als Theologe und Studienrat im DGD, betreute das Diakonissen-Mutterhaus einige Jahre als Referent und PĂ€dagoge und grĂŒndete Anfang der 70er-Jahre das Marburger Bibelseminar. âSpĂ€ter saĂ mein Vater in der DGD-Zentrale in der StresemannstraĂe. Wenn ich als Kind beispielsweise aus der Schule dorthin kam, dann war das ein sehr gediegener, Respekt einflöĂender Ort mit einer Pforte und einer Anmeldung. Es war klar: Dort muss man sich benehmenâ, erinnert sich Johannes Bormuth lachend. Dass er viele Jahre spĂ€ter selbst an diesem ehrfĂŒrchtigen Ort sitzen wĂŒrde, daran hĂ€tte er ânie gedachtâ, gibt er zu.
Johannes Bormuth studierte BWL in Göttingen und einem Auslandsjahr in den USA â doch das war nicht seine erste Wahl. âNoch lieber wĂ€re ich Latein- und Sportlehrer geworden oder hĂ€tte Medizin studiert, denn das fasziniert mich auch heute nochâ, sagt er. Doch es kamen zwei negative Faktoren zusammen: Eine Lehrer- und Medizinerschwemme in den 80er-Jahren. Und: Johannes Bormuth hĂ€tte bei der Medizin Wartesemester einlegen mĂŒssen, kam dann durch den Rat eines Freundes auf die BWL â und blieb dabei. Im Anschluss arbeitete er fĂŒr eine WirtschaftsprĂŒfungs- und Steuerberaterkanzlei in Frankfurt. âDort habe ich mich sehr wohl gefĂŒhltâ, sagt der heutige Jubilar. Doch nach vier oder fĂŒnf Jahren kam eine Anfrage des DGD, âob ich nicht wechseln wolle. Ich habe aber damals zunĂ€chst abgelehnt, denn Frankfurt war fĂŒr mich sehr anziehend: Das Flair der Stadt, die gleichaltrigen Kollegen, es war alles sehr hip und modern im Westendâ.
Doch vonseiten des DGD lieĂ das Interesse an der jungen Fachkraft nicht nach: Rund ein Jahr spĂ€ter kam eine erneute Anfrage. âIch konnte mir die Verantwortung als Jungspund mit 32 Jahren zunĂ€chst nicht so ganz vorstellen, mit den vielen Schwestern und dem groĂen Werkâ, sagt Johannes Bormuth. Er ĂŒberlegte eine Weile, doch der entscheidende Impuls kam schlieĂlich durch seinen zweieinhalb Jahre Ă€lteren Bruder Matthias. âDer sagte: ,Johnnyâ â das war mein Spitzname â ,in Frankfurt arbeitest du fĂŒrs Geld, beim DGD aber fĂŒr eine gute Sacheâ. Das nahm ich mir zu Herzen und wechselte nach Marburg.â
Seine VorgĂ€ngerin Schwester Hilde Nolting, die selbst 45 Jahre im Amt war, fĂŒhrte ihn in seine Aufgaben ein, lieĂ Bormuth sukzessive neue Aufgaben ĂŒbernehmen und eigene Akzente in der âKassenverwaltungâ, wie die Abteilung damals hieĂ, setzen. âSie hat mich StĂŒck fĂŒr StĂŒck in die SelbststĂ€ndigkeit entlassen und sich dann immer mehr zurĂŒckgezogen. Und auch Schwester Helga Kilp hat mich als Stellvertretung sehr stark unterstĂŒtzt. DafĂŒr bin ich heute noch sehr dankbar.â
Nach und nach Ă€nderten sich die Aufgaben, denn der DGD entwickelte sich weiter: Wurde die Buchhaltung anfangs nur fĂŒr die eigenen Einrichtungen vorgenommen, wurde dieses Angebot auf andere Kunden im gemeinnĂŒtzigen Bereich, wie etwa Kirchengemeinden, ausgeweitet. Zudem gingen nach und nach Schwestern in den âFeierabendâ â also in Pension. Diese wurden durch externe KrĂ€fte ersetzt. âEs fand also auf mehreren Ebenen eine Ăffnung stattâ, sagt Johannes Bormuth. Er habe im vergangenen Vierteljahrhundert âeine spannende Entwicklung des DGDâ miterlebt, âvon einer anfĂ€nglich sehr formalen Struktur hin zu einem modernen Unternehmensverbund.
Die FĂŒrsorge innerhalb der Einrichtungen, das Miteinander, das sei jedoch geblieben, denn beides ist ein Kern des DGD. âWenn jemand fragt, wie es dir geht, dann ist das nicht nur eine Floskel, sondern echtes Interesse. Und wenn es dir mal nicht so gut wird, dann wird garantiert auch fĂŒr dich gebetetâ, ist sich Bormuth sicher. Denn der Glaube ist ein tief verwurzeltes Kernelement im DGD. âWir arbeiten hier genauso professionell, wie in jedem Wirtschafts- und SteuerbĂŒro in Frankfurtâ, sagt Johannes Bormuth. âAber dieser andere Teil ist eben auch wichtig.â
Trauert er der Entscheidung, nicht Lehrer oder Mediziner geworden zu sein, noch nach? âBeides fasziniert mich immer noch. Aber ich bin mit meiner Arbeit sehr glĂŒcklich.â Mittlerweile ist er nicht nur Leiter der Abteilung Finanzen und Steuern beim DGD e.V., sondern seit 21 Jahren auch GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Versorgungshilfskasse âDeugediaâ. âMir wurden hier viele Möglichkeiten geboten, mich selbst zu verwirklichen â etwa mit der Immobilien- und Vermögensverwaltung. Ich bin sehr dankbar, dass ich trotz eines holprigen Anfangs die vergangenen 25 Jahre hier erleben konnte.â Und es werden ja noch einige Jahre folgen.
Nach Feierabend schaltet Johannes Bormuth ĂŒbrigens gerne beim FuĂball ab, âwir kicken einmal die Woche mit einigen Gleichaltrigen, da kommen die Emotionen rausâ, sagt er lachend. Auch fĂ€hrt er sehr gerne Fahrrad, âam liebsten tĂ€glich, wenn mir das fehlen wĂŒrde, dann ginge es mir nicht gutâ. Und auch bei der Musik âkomme ich in eine andere Weltâ, der 57-JĂ€hrige spielt Trompete im Posaunenchor. âAber ich sehe auch ganz gerne fernâ, gibt er zu. Was steht auf dem Sendeplan? âFuĂballâ, sagt er lachend. Und eine SchwĂ€che hat er fĂŒr Krimis, âbei denen nicht die blutige Tat, sondern die clevere Ermittlungsarbeit im Vordergrund stehtâ.
Bild: Dr. Angela Rascher, Pfarrerin und Theologische Referentin der Diakonie Hessen (von links), verleiht das Goldene Kronenkreuz an Johannes Bormuth, Leiter der Abteilung Finanzen und Steuern, im Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverband e.V. im Beisein von Frieder Trommer, Vorstandsvorsitzender des DGD e.V., und Silvia Bormuth, der Ehefrau des Geehrten.
Weitere Informationen:
DGD e.V.
StresemannstraĂe 22 · 35037 Marburg
Frieder Trommer, Vorstandsvorsitzender
Tel. +49 6421 188179 · frieder.trommer@dgd.org
— erstellt am 23.06.23
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